Kuba: Zwischen Rum, Rhythmen und Revolution
- Sarah Kropf
- 13. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Letzten November (2024), habe ich mir einen lang gehegten Traum erfüllt: eine 10-tägige Rundreise durch Kuba.
Am meisten beeindruckt hat mich Havanna – diese Stadt hat einfach Charakter. Zwischen kolonialem Charme, bröckelnden Fassaden und alten US-Schlitten, fühlt man sich wie in einem Film. Musik liegt in der Luft, egal ob auf der Strasse oder in einer kleinen Bar mit Mojito in der Hand. Aber so schön das Land auch ist – es war auch eine Reise, die zum Nachdenken anregt. Man spürt deutlich, wie schwer das Leben für viele Kubaner / innen ist. Es fehlt an vielem: Lebensmitteln, Medikamenten, selbst Alltagsdingen. Dieser krasse Kontrast zwischen der unglaublichen Natur, den warmherzigen Menschen und der wirtschaftlichen Realität hat mich berührt.
Wenn du selbst planst, nach Kuba zu reisen: Nimm Euro in bar mit! Kreditkarten funktionieren oft nicht, und Bargeld in Euro lässt sich deutlich besser tauschen als US-Dollar.
Trotz allem – oder vielleicht gerade deshalb – hat mich Kuba tief beeindruckt. Es ist kein klassischer Erholungsurlaub, sondern ein Erlebnis für alle Sinne und das Herz. Wer mit offenen Augen reist, wird hier mehr mitnehmen als nur Fotos.
Unsere Reise quer durch Kuba – Station für Station im Überblick
Tag 1: Anreise nach Havanna
Der Flug mit Iberia brachte uns von Zürich über Madrid nach Havanna. Schon beim Verlassen des Flughafens spürten wir das warme, tropische Klima und die besondere Atmosphäre der Insel. Am Abend wurden wir herzlich von unserer lokalen Reiseleitung empfangen und ins Hotel gebracht. Erste Eindrücke von der lebendigen Hauptstadt machten Lust auf mehr.
Tag 2: Havanna – Kolonialpracht und Revolution
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf in die Altstadt von Havanna. Die einzigartige Mischung aus Kolonialstil, Barock und Klassizismus – in teils perfekt restauriertem, teils charmant verfallenem Zustand – liess uns staunen. Besonders eindrucksvoll war der Besuch des Palasts der Generalkapitäne, heute ein Museum mit wertvollen Exponaten zur Stadtgeschichte. Am Nachmittag erkundeten wir den modernen Teil der Stadt, inklusive des berühmten Platzes der Revolution – ein Ort voller Symbolik und Geschichte.
Tag 3: Viñales – Das grüne Herz Kubas
Unsere Reise führte uns ins ländliche Viñales-Tal – eine Postkartenlandschaft aus üppigem Grün, rotbrauner Erde und den charakteristischen "Mogotes", den bis zu 400 Meter hohen Kalksteinfelsen. Auf einer Tabakplantage lernten wir alles über die traditionelle Zigarrenherstellung, bevor wir in der Tropfsteinhöhle Cueva del Indio eine Bootsfahrt unter der Erde machten. Ein Mittagessen mit Blick auf das Tal bildete den perfekten Abschluss.
Tag 4: Nationalpark Montemar und Cienfuegos
Früh am Morgen ging es in den Nationalpark Montemar auf der Halbinsel Zapata – das grösste Feuchtgebiet der Karibik. Eine Bootsfahrt zum nachgebildeten Indianerdorf Aldea Taína gab Einblicke in das Leben der Ureinwohner. Am Nachmittag erreichten wir Cienfuegos, bekannt als "Perle des Südens", mit breiten Boulevards, französischer Kolonialarchitektur und einer entspannten Atmosphäre.
Tag 5: Trinidad – Farbenfrohes Kolonialjuwel
Nach einem Abstecher in den Botanischen Garten von Cienfuegos ging es weiter nach Trinidad – einer der schönsten und buntesten Städte Kubas. Pastellfarbene Häuser, holprige Kopfsteinpflastergassen und Oldtimer prägten das Stadtbild. Im "Valle de los Ingenios" erfuhren wir mehr über die Geschichte des Zuckerrohranbaus – ein Kapitel, das die Region wirtschaftlich und gesellschaftlich stark geprägt hat.
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Tag 6: Remedios und Santa Clara – Auf den Spuren der Geschichte
Die Fahrt durch das Escambray-Gebirge führte uns in die charmante Kleinstadt Remedios. Nach einem gemütlichen Mittagessen ging es weiter nach Santa Clara – eine Stadt, die untrennbar mit der kubanischen Revolution verbunden ist. Der Besuch des Mausoleums von Ernesto "Che" Guevara war bewegend und hinterliess einen bleibenden Eindruck.
Tag 7: Matanzas – Das Athen Kubas
Unsere letzte Etappe führte uns nach Matanzas, eine Stadt mit reichem kulturellem Erbe. Bei einem Stadtrundgang durch den historischen Ortskern lernten wir das künstlerische Erbe der Region kennen. Besonders beeindruckend war der Besuch des Teatro Sauto – ein architektonisches Juwel aus dem 19. Jahrhundert, das noch heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird.
Tag 8: Rückreise oder Verlängerung
Nach ereignisreichen Tagen traten wir am Nachmittag die Rückreise nach Zürich an. Alternativ bestand die Möglichkeit, den Aufenthalt mit ein paar erholsamen Tagen am Strand von Varadero zu verlängern – wir entschieden uns jedoch für den Heimflug.
Zum Schluss noch ein paar Eindrücke, die ich gerne mit euch teile – hier kommen ein paar Schnappschüsse für euch!
Fazit:
Kuba hat mich tief beeindruckt. Die atemberaubenden Landschaften, die musikalische Lebendigkeit der Städte und vor allem die warmherzige Gastfreundschaft der Menschen stehen in starkem Kontrast zu den sichtbaren Herausforderungen des Alltags. Es mangelt oft an Dingen, die für uns selbstverständlich sind – und doch spürt man eine unerschütterliche Lebensfreude.
Reisetipp:
Wenn du eine Reise nach Kuba planst, empfehle ich, Euro in bar mitzunehmen – Kreditkarten funktionieren oft nur eingeschränkt, und Euro werden besser getauscht als US-Dollar.Und noch ein persönlicher Tipp: Packe in deinen Koffer ein paar Dinge ein, die du nicht mehr brauchst – gut erhaltene Kleidung, Seifenstücke, Malstifte, Notizbücher, Kugelschreiber oder ein paar Bonbons. Die Menschen vor Ort freuen sich unglaublich über solche Mitbringsel und werden es dir mit einem Lächeln danken, das man nicht vergisst. Diese Reise war eine unvergessliche Erfahrung – ein faszinierendes Wechselspiel zwischen Geschichte, Kultur und Natur, das bewegt, nachdenklich macht und das Herz berührt.
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