8 Tage durch Andalusien: Entdeckungsreise in eine der schönsten Regionen Spaniens
- Sarah Kropf
- 21. Nov. 2024
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. März
Im September 2019 führte uns unsere Reise nach Andalusien – meine letzte Reise vor einer rund zweijährigen Pause aufgrund der Corona-Pandemie. Andalusien, die Heimat des leidenschaftlichen Flamencos! Hier tauchten wir in die goldene Pracht historischer Städte ein, voller beeindruckender Bauwerke aus längst vergangenen Zeiten. Die facettenreiche Landschaft raubte uns oft den Atem und faszinierte immer wieder aufs Neue. Andalusien verkörpert pure Lebensfreude – ein Ort, an dem man den wahren Geist Spaniens in seiner ursprünglichsten Form spürt.
Tag 1. Ankunft in Malaga:
Am ersten Tag startete unsere Reise mit dem Flug von Zürich nach Malaga mit SWISS. Dort angekommen, wurden wir bereits von unserer deutschsprachigen Reiseleitung herzlich in Empfang genommen, die uns direkt zum Transfer ins Hotel an der Costa del Sol begleitete.
Tag 2 - auf nach Ronda:
Unser nächster Tag führte uns nach Ronda, eine der ältesten Städte Spaniens, die spektakulär auf einem Felsplateau thront. Umgeben von der dramatischen Berglandschaft der Serranía de Ronda, beeindruckte uns die Stadt mit ihrer maurischen Altstadt und den ikonischen „hängenden Häusern“, die direkt an der Kante der tiefen Schlucht errichtet sind. Die besondere Atmosphäre von Ronda, die bereits Dichter wie Ernest Hemingway verzauberte, lässt einen leicht ins Schwärmen geraten. Die Stadt gehört zu den berühmten „weissen Dörfern“ Andalusiens und erzählt mit ihren Geschichten von Strassenräubern und berühmten Toreros von einer bewegten Vergangenheit. Ein weiteres Highlight ist Rondas Stierkampfarena – eine der ältesten und am besten erhaltenen Spaniens. Nach diesem beeindruckenden Aufenthalt ging es weiter nach Gibraltar. Nachdem wir die Grenze zur britischen Kronkolonie passiert hatten, starteten wir eine Rundfahrt auf dem berühmten Felsen. Ein besonderes Erlebnis war der Halt am „Europapoint“, von wo aus wir bei klarem Wetter einen atemberaubenden Blick bis nach Afrika hatten. Anschliessend besuchten wir die St. Michael Tropfsteinhöhle und legten im Affenreservat der Berbermakaken einen weiteren Stopp ein, bevor wir schliesslich die Weiterfahrt nach Jerez de la Frontera antraten, wo wir übernachteten.
Impressionen Gibraltar:
3. Tag Tag / Jerez de la Frontera – Cadiz – Sevilla
Unser dritter Reisetag begann in Jerez de la Frontera – der Heimat des Sherrys, der andalusischen Pferde und des feurigen Flamencos. Die Stadt, eine der edelsten der Provinz Cádiz, faszinierte uns sofort mit ihrem prachtvollen Flair. Hier trafen wir auf eine eindrucksvolle Mischung aus prunkvollen Aristokratenpalästen und dem charmanten Charakter typisch andalusischer Dörfer. Die bezaubernde Altstadt, die als historisches Bauensemble gilt, liess uns in die Vergangenheit eintauchen. Spannend fanden wir die Geschichte des Sherrys: Jerez, Namensgeber dieses besonderen Weissweins, wurde über die Jahrhunderte zur Sherry-Hochburg, und es heisst, dass der englische Freibeuter Sir Francis Drake 1587 während eines Überfalls auf Cádiz 3.000 Fässer dieses „verführerischen Saftes“ nach London brachte. Ein Besuch einer traditionellen Sherry-Bodega durfte natürlich nicht fehlen – bei einer Führung durch die beeindruckenden Fasslager konnten wir verschiedene Sorten des berühmten Sherrys probieren. Anschliessend ging es weiter nach Cádiz, einer über 3.000 Jahre alten Hafenstadt, die wir bei einer Stadtrundfahrt erkundeten. Cádiz, die älteste Stadt Europas, beeindruckte uns mit ihrem historischen Erbe, das viele Epochen lebendig widerspiegelt. Der weltweite Handel brachte Cádiz nicht nur Wohlstand, sondern auch eine faszinierende kulturelle Vielfalt, die in der Architektur und im Stadtbild noch heute sichtbar ist. Am Abend fuhren wir weiter nach Sevilla, wo wir nach einem eindrucksvollen Tag zur Übernachtung einkehrten.
Impressionen Cadiz:
Tag 4 Sevilla
Am vierten Tag hiess uns Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, mit offenen Armen willkommen! Die Stadt versprühte Lebensfreude, und der pulsierende Rhythmus des Flamencos begleitete uns auf Schritt und Tritt. Sevilla gilt als die „Wiege des Flamencos“ und beeindruckte uns mit ihrer Vielfalt – von den imposanten Monumenten bis hin zum authentischen Charme des Viertels Triana. Dieses bunte Arbeiterviertel hat einige der grössten Stierkämpfer und berühmtesten Flamencotänzer hervorgebracht und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Der Zauber Sevillas liegt in den beeindruckenden historischen Bauten, im betörenden Duft von Jasmin und in den Klängen spanischer Gitarrenmusik, die überall in der Luft liegen. Unsere Panoramarundfahrt bot uns eine Reise durch die bewegte Geschichte der Stadt. Ein Highlight war der Spaziergang durch den romantischen Maria-Luisa-Park am Ufer des Guadalquivir. Dieser grüne Rückzugsort mit seiner tropischen Vegetation, seinen Brunnen und Teichen wurde der Stadt 1893 von der Herzogin von Montpensier geschenkt und ist bis heute ein beliebtes Ziel – ein Ort, an dem Pfauen und Schwäne zwischen den Pflanzen umherstreifen. Anschliessend besichtigten wir die beeindruckende Kathedrale von Sevilla, ein Meisterwerk gotischer Architektur und UNESCO-Weltkulturerbe. Zwischen 1401 und 1519 erbaut, ist sie die grösste gotische Kirche Spaniens und die drittgrösste Kathedrale der Welt, nur übertroffen vom Petersdom im Vatikan und der St. Paul’s Cathedral in London. Das berühmte Zitat „Lasst uns eine Kirche bauen, damit alle uns für verrückt halten!“ schien hier wahr geworden zu sein. Die Kathedrale beeindruckte uns mit ihren prachtvollen mittelalterlichen Gräbern, darunter das Grab von Christoph Kolumbus. Am Nachmittag hatten wir die Freiheit, Sevilla auf eigene Faust weiter zu erkunden. Eine Empfehlung war der Alcázar, ein mittelalterlicher Königspalast und ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe. Diese Perle maurischer Gartenkunst ist das Werk ganzer Generationen andalusischer, kastilischer und spanischer Könige und zählt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Sevillas. Die kunstvollen Innenhöfe, die paradiesischen Gärten mit ihren Pavillons, Springbrunnen und antiken Säulen versetzten uns in vergangene Zeiten. Ein besonderes Highlight war der Giralda-Turm, das ikonische Wahrzeichen Sevillas, das einst das höchste Gebäude der „alten Welt“ war. Am meisten beeindruckte uns jedoch der berühmte Plaza de España, wo wir bestimmt drei Stunden verbrachten und alles um uns herum vergassen. Sevilla hatte uns so in seinen Bann gezogen, dass wir vom Fotografier Fieber erfasst wurden und schliesslich sogar das gemeinsame Abendessen mit der Gruppe verpassten.
5. Tag / Sevilla – Córdoba – Granada
Unsere Reise führte uns vorbei an endlosen Olivenhainen nach Córdoba. Diese aussergewöhnliche Stadt bestach sofort mit ihren blumengeschmückten Innenhöfen und den nostalgischen, verwinkelten Gässchen. Als ehemalige Kalifenstadt gehörte Córdoba bereits im 10. Jahrhundert zu den fortschrittlichsten Städten Europas, damals mit rund 1000 Moscheen und Badehäusern. Einst eine bedeutende römische Stadt und später ein Zentrum des Islams im Mittelalter, erzählt Córdoba von einer glanzvollen Vergangenheit.
Ein besonderes Highlight war der Besuch der Mezquita, der Moscheen-Kathedrale. Dieses beeindruckende Bauwerk, ein Wahrzeichen islamischer Architektur und UNESCO-Weltkulturerbe, ist bis heute die drittgrösste Moschee der Welt. Hier verschmelzen die unterschiedlichen Baustile der Mauren und Spanier zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk, das uns tief beeindruckte. Anschliessend erkundeten wir die denkmalgeschützte Altstadt mit ihren engen Gassen, charmanten Tavernen und blühenden Patios, die die besondere Atmosphäre der Stadt ausmachen. Nach diesem unvergesslichen Aufenthalt setzten wir unsere Reise fort und erreichten Granada am Fusse der Sierra Nevada. Diese Stadt, eine der bedeutendsten Hochburgen der andalusisch-maurischen Kultur, war damals wie heute das kulturelle Zentrum Andalusiens. Die Mauren, die über 500 Jahre lang über den Süden Spaniens herrschten, nannten ihre Heimat stolz „Al-Andalus.“
6. Tag Granada
Wir hatten das Glück, eines der beeindruckendsten Kulturschätze Spaniens zu besichtigen: die Palastanlage der Alhambra, ein Meisterwerk aus der Zeit der maurischen Herrschaft in Andalusien. Am Fusse des mächtigen Sierra-Nevada-Gebirges gelegen, überwältigte uns diese historische Anlage mit ihren traumhaften Palästen, kunstvollen Wasserspielen und den prachtvollen Gärten, die als Abbild des Paradieses gestaltet wurden. Beim Rundgang begleiteten uns das beruhigende Plätschern von Wasser und der betörende Duft blühender Pflanzen – eine märchenhafte Atmosphäre. Besonders fasziniert erkundeten wir die prächtigen Gärten des Generalife, der Sommerresidenz der Sultane, und die majestätischen Nasridenpaläste mit ihrem berühmten Löwenhof und dem zauberhaften Brunnen, einer der bekanntesten der Welt. Mit seiner über tausendjährigen Geschichte und der Vielfalt maurischer Architektur versetzte uns dieses UNESCO-Weltkulturerbe direkt in die Welt aus 1001 Nacht.
7. Tag / Granada – Malaga
Auf unserer Rückfahrt nach Málaga besuchten wir eine idyllische Olivenölmühle, wo wir durch die Anlagen geführt wurden und dabei interessante Einblicke in die Herstellung dieses traditionellen Produkts erhielten. Eine Verkostung der erlesenen Öle und Essige rundete den Besuch ab und liess uns die Vielfalt andalusischer Aromen noch einmal in vollen Zügen geniessen. Der krönende Abschluss unserer Reise war eine Rundfahrt durch Málaga, die lebendige und vielseitige Geburtsstadt von Pablo Picasso. Eine der ältesten Hafenstädte der Welt, gegründet im 8. Jahrhundert von den Phöniziern, überraschte Málaga uns mit ihrer reichen Mischung aus Kultur, herrlichen Stränden und prächtigen historischen Bauten. Vom Castillo de Gibralfaro, einer Burganlage aus dem 14. Jahrhundert, genossen wir einen atemberaubenden Panoramablick über die Küste und die Stadt. In Málaga erwartete uns zudem die einladende Hafenpromenade und der historische „Plaza de la Merced,“ einer der ältesten Plätze der Stadt und das Geburtshaus von Pablo Picasso. Der berühmte Maler, 1881 in Málaga geboren, hinterliess hier seine Spuren. Zum Abschluss unserer Reise liessen wir den Tag bei einem Glas Tinto di Verano ausklingen und genossen noch etwas Freizeit, um die reizvolle Hafenstadt auf eigene Faust zu erkunden.
Frigiliana
Bevor wir unsere Rückreise nach Málaga antraten, legten wir einen kurzen Stopp im malerischen Örtchen Frigiliana ein.
Fazit:
Meine Rundreise durch Andalusien war ein unvergessliches Erlebnis. Die Vielfalt dieser Region, von den beeindruckenden maurischen Palästen und historischen Städten bis hin zu den malerischen Landschaften und der lebendigen Kultur, hat mich tief beeindruckt. Jede Stadt hatte ihren eigenen Charme – ob das beeindruckende Granada mit der Alhambra, das pulsierende Sevilla oder das historische Córdoba. Auch die köstliche Küche und der feurige Flamenco haben die Reise zu etwas ganz Besonderem gemacht. Andalusien hat so viel zu bieten, dass ich es jederzeit wieder besuchen würde – es ist eine Region, die immer wieder neue Überraschungen bereithält.
Komen