Madeira : You stole our hearts
- Sarah Kropf
- 19. Feb. 2024
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. März
Ende Sommer 2023 haben wir eine Woche lang die Blumeninsel Madeira erkundet.
Diese atemberaubende portugiesische Insel im Atlantik hat uns mit ihrer natürlichen Schönheit, ihrer reichen Kultur und ihrer gastfreundlichen Atmosphäre verzaubert.
Unser Hotel befand sich im malerischen Ort Caniço, von dem aus wir jeden Tag unsere geplanten Tagesausflüge starteten.
Hauptstadt Funchal:
Unser erster Stopp war die Hauptstadt Funchal. Während wir durch diese wunderschöne Stadt spazierten, erweckte sie mit ihrem südamerikanischen Flair den Eindruck, als ob wir uns gar nicht mehr in Europa befänden. Den Besuch der berühmten Markthalle von Funchal solltet ihr auf keinen Fall versäumen. Die Markthalle von Funchal, auch bekannt als "Mercado dos Lavradores", ist ein lebhafter und farbenfroher Ort, der das Herz der Stadt darstellt. Hier finden Besucher eine Fülle von lokalen Produkten, darunter frisches Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und traditionelle Handwerkskunst. Die Atmosphäre ist pulsierend, mit Verkäufern, die ihre Waren anpreisen, und Einheimischen, die ihre täglichen Einkäufe erledigen. Ein Besuch der Markthalle ist nicht nur ein Fest für die Sinne, sondern auch eine großartige Möglichkeit, die Kultur und den Alltag von Madeira kennenzulernen. An diesem Ort verwöhnten wir uns mit einigen getrockneten Mangos und einem köstlichen Mittagessen. Nachdem wir uns mit einem Mittagessen gestärkt haben, setzten wir unsere Erkundungstour fort und fuhren mit der Gondel zum Botanischen Garten von Madeira. Dieser Garten liegt etwa drei Kilometer oberhalb von Funchal und ist bequem mit dem Linienbus, dem Taxi oder ebenso mit der Gondelbahn zu erreichen. Der Botanische Garten von Madeira ist nicht nur ein Paradies für Blumenliebhaber, sondern auch für alle, die die Natur in ihrer Pracht erleben möchten. Als "Blumeninsel" bekannt, erfreut Madeira das ganze Jahr über mit einer Vielzahl von Pflanzen und Blumen, die ein dauerhaftes Frühlingsgefühl vermitteln. Auf dem Gelände finden sich mehr als 2.000 exotische Pflanzen, darunter Orchideen, Magnolien, Kakteen, Strelitzien, Palmen und viele andere.
Westtour - Ganztagesausflug:
Auf unserer Westtour erlebten wir eine Fülle von unvergesslichen Erlebnissen. Wir wurden direkt von unserem Hotel abgeholt und entlang der atemberaubenden Südwestküste bis nach Câmara de Lobos gebracht, einem malerischen Fischerdorf in der Nähe von Funchal. Dort genossen wir die beeindruckende Aussicht auf den Hafen mit seinen historischen Gebäuden und den farbenfrohen Fischerbooten. Winston Churchill malte diese Szenerie in den 1950er Jahren mehrmals von einer kleinen Terrasse aus, was durch eine Gedenktafel im Ortskern verewigt ist. Der Name "Câmara de Lobos" bedeutet ursprünglich "Höhle der Mönchsrobben", da sich in der Bucht zur Zeit der Entdeckung Madeiras viele Robben aufhielten, heute jedoch kaum noch welche zu sehen sind. Das Dorf ist auch bekannt für seinen "Poncha", ein erfrischendes Getränk aus frisch gepresstem Zitronensaft, Honig und Zuckerrohrschnaps, das in vielen Bars auf der Insel angeboten wird. Anschließend fuhren wir weiter zum Cabo Girão, der mit knapp 600 Metern Höhe die höchste Steilküste Europas ist. Die Fahrt entlang der Küste führte uns dann nach Ribeira Brava, wo wir Zeit hatten, durch das Dorf zu schlendern. Ribeira Brava war einst eine der wohlhabendsten Gemeinden Madeiras mit zahlreichen Zuckerrohrplantagen. Dort besuchten wir den kleinen Markt in einer historischen Markthalle oder bewunderten die auffällige Pfarrkirche São Bento mit ihrer blau-weiß gefliesten Turmspitze. An der Uferpromenade fanden wir viele gemütliche Cafés und Restaurants, in denen wir eine entspannte Pause einlegten, bevor es über den 1.004 Meter hohen Encumeada Pass an die Nordküste ging. In Porto Moniz, bekannt für seine natürlichen Lavapools im Vulkanfelsen, genossen wir einen atemberaubenden Blick auf Felsen und Meer. Nach einem köstlichen Mittagessen in einem traditionellen Restaurant direkt am Meer traten wir die Rückfahrt über den Paúl da Serra Pass an, der uns mit unterschiedlichen Landschaften zurück zur Südküste führte.
Nonnental und Monte:
Es heißt, wer das Nonnental nicht gesehen hat, hat Madeira nicht wirklich erlebt. Nachdem wir von unserem Hotel abgeholt wurden, fuhren wir zunächst zum Pico dos Barcelos, einem Aussichtspunkt mit einem atemberaubenden Blick über Funchal und die Umgebung. Dann ging es weiter nach Eira do Serrado, von wo aus wir einen Panoramablick auf das berühmte Nonnental hatten. Das Curral das Freiras ("Nonnental") ist ein kleines Dorf, das von riesigen, fast senkrechten Berghängen im Herzen der Insel umgeben ist. Im Jahr 1566 flüchteten die Nonnen vom Kloster Santa Clara hierher, um sich vor den Piraten zu schützen, die in großer Zahl in Funchal einfielen. Das Tal ist sehr abgelegen, und die Bewohner leben hauptsächlich von dem, was sie selbst anbauen. Ein Höhepunkt ist das Kastanienfest im November, das das kleine, beschauliche Dorf zum Leben erweckt. Anschließend fuhren wir nach Monte, einem Ort voller faszinierender Anziehungspunkte und romantischer Atmosphäre. Zum Abschluss unseres kurzen Streifzugs durch Monte unternahmen wir eine einzigartige und vergnügliche Spazierfahrt mit den typischen Korbschlitten, die von zwei "Schlittlern" gesteuert werden und auf Holzschienen gleiten. Wir genossen dieses einzigartige Erlebnis bis kurz vor Funchal, wo wir für die Rückfahrt zu unserem Hotel abgeholt wurden. Eine Fahrt mit den Korbschlitten auf Madeira ist zwar ein kostspieliges Erlebnis (ca. 30 Euro für 2 Personen), aber sie ist absolut einzigartig und wir können sie nur wärmstens empfehlen, denn die kurze, 10-minütige Fahrt hat uns unglaublich viel Spaß gemacht.
Ganztagesausflug - Osttour:
Neben den atemberaubenden traditionellen Häusern von Santana waren die Fahrt durch die Wälder bis zum Pico do Arieiro und der atemberaubende Blick von den 1.818 Metern Höhe des dritthöchsten Berges Madeiras herausragend. Unterwegs hatten wir die Gelegenheit, das für Madeira typische Getränk "Ponchas" zu probieren, eine erfrischende Mischung aus Zuckerrohr, Schnaps und Zitronensaft. Auf dem weiteren Weg über Ribeiro Frio nach Santana entdeckten wir weitere traditionelle Häuser mit Strohdächern. Die Fahrt führte uns dann über den Nordöstlichen Pass zur östlichsten Spitze Madeiras, Ponta de São Lourenço, von wo aus wir einen beeindruckenden Blick über die Süd- und Nordküste genießen konnten. Wir haben auch einen Ausflug zur Brennerei Engenhos do Norte unternommen. Diese historische Brennerei bietet Einblicke in die Herstellung von Zuckerrohrschnaps und anderen traditionellen Produkten. Während der Führung durch die Brennerei erfahren Besucher mehr über den gesamten Herstellungsprozess, von der Ernte des Zuckerrohrs bis hin zur Destillation und Abfüllung des Schnapses. Darüber hinaus können Besucher oft auch verschiedene Sorten des hauseigenen Zuckerrohrschnapses verkosten und die reiche Geschichte und Tradition dieser einzigartigen Einrichtung kennenlernen. Auf dem Rückweg fuhren wir durch Machico zurück in Richtung Funchal und schließlich zu unserem Hotel.
Das Rabaçal-Tal und die Wanderung zu den 25 Brunnen:
Wir haben im Voraus bei GetYourGuide die berühmte Levada-Wanderung gebucht. Diese geführte Tour führte uns zu den faszinierenden Wasserfällen von Rabaçal. Direkt nach unserer Ankunft oben auf dem Berg tauchten wir in die einzigartige Flora und Fauna dieses UNESCO-Weltkulturerbes ein. Hier oben wehte ein anderer Wind, während es unten wunderschön sonnig und warm mit Temperaturen von bis zu 26 Grad oder mehr war. Hier oben war es hingegen kalt, nass (regnerisch) und die Temperatur lag nur bei ca. 12 Grad oder weniger. Daher ist es ratsam, auch warme Kleidung und Regenschutz mitzunehmen. Unter der Führung unseres Guides wanderten wir auf einem Pfad durch die atemberaubende Natur, gespickt mit Wasserfällen. Dabei hielten wir Ausschau nach der lokalen Flora und Fauna, während wir durch dieses üppige Wunderland wanderten. Wir erlebten die 25 natürlichen Quellen, die in einen kleinen, kristallklaren See mündeten, umgeben von dichter Vegetation. Am Ende der Tour kehrten wir mit wundervollen Erinnerungen im Gepäck zu unserer Unterkunft zurück.
Blättere unten durch die Fotogalerie, indem du einfach auf das Bild klickst.
Ganztägige Jeeptour mit Guide und Abholung:
Das aufregendste Erlebnis während unserer Reise war zweifellos die ganztägige Jeeptour. An diesem Tag erwarteten uns holprige, aber zugleich lustige Offroad-Abenteuer sowie zwei erfrischende Badestopps. Diese Tour ist ein Muss für Meeres- und Bergliebhaber, die einen Tag lang die Natur und Abenteuer in vollen Zügen genießen möchten.
Wir begannen mit dem Skywalk auf dem Cabo Girão, der sich 580 Meter über dem Meeresspiegel befindet und einen atemberaubenden Blick über das Meer und die Fajã do Cabo Girão bietet. Dieser Ort ist ideal, um Fotos zu machen und das Gefühl zu haben, über den Klippen zu schweben. Nach unserer Rückkehr zu den Jeeps starteten wir zu den holprigen Straßen in Trompica und fuhren zum Gipfel des Tals der Serra de Água. Während unserer Offroad-Strecke hatten wir auf unserer Fahrt ein paar freilaufende Kühe sehen können. Anschließend fuhren wir zur Nordküste (São Vicente), die von Weinbergen, Bergen und üppiger Vegetation geprägt ist und stets den Blick auf das Meer bietet.
Unterwegs hielten wir am bekannten Véu da Noiva, um den Wasserfall zu bewundern, und machten eine kurze Kaffeepause im Souvenirladen. Wir hatten das Vergnügen, den Strand von Seixal zu besuchen, ein kleines Dorf, das für viele als der "Hawaii-Strand" gilt. An diesem berühmten Strand mit seinem schwarzen Sand machten wir unseren ersten Zwischenstopp zum Baden. Danach verbrachten wir zwei Stunden in Porto Moniz, wo wir zwischen dem Schwimmen in den vulkanischen Pools und dem Mittagessen frei wählen konnten. Nach einer erfrischenden Pause im Wald von Fanal, der für seine malerische Landschaft bekannt ist, fuhren wir hinunter in die Berge Richtung Meer und genossen ein Sonnenbad in der Bucht von Ponta do Sol, der sonnigsten Stadt Madeiras. Diese Tour gewährte uns historische Einblicke in alte Straßen, die malerische Aussicht auf einen wunderschönen Strand mit schwarzem Sand, das Schwimmen in natürlichen Pools, spannende Offroad-Abenteuer sowie die Gelegenheit, das berühmte Getränk 'Poncha' zu probieren. All diese unvergesslichen Erlebnisse machten unseren Urlaub auf Madeira zu etwas ganz Besonderem!
Angebot gebucht auf GetYourGuide bei the Big Adventure Madeira: https://www.getyourguide.ch/madeira-l67/porto-moniz-ganztagige-jeeptour-seixal-strand-vulkanbecken-t456215/?ranking_uuid=e5a5e01c-ecc8-447c-ade4-1e9cbf865a98
Fazit:
Mit seiner natürlichen Schönheit, seiner reichen Kultur und seiner warmen Gastfreundschaft hat Madeira einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen. Diese Insel hat unser Herz gestohlen, und wir werden immer mit Sehnsucht an unsere Zeit hier zurückdenken. Wenn ihr die Chance habt, Madeira zu besuchen, zögert nicht - sie wird auch euch verzaubern.
留言